Längst vergessene Geschichten werden zu neuem Leben erweckt und mit aktuellen Zukunftswünschen der Menschen vor Ort in einer interaktiven Stadtführung verknüpft. Im Sommer 2020 entstand ein Hörspaziergang zum Thema „Verlorene Orte“ rund um den Zwenkauer See – der Nächste ist schon in Planung.

Worum geht es im Projekt Verlorene Orte?

In dem spartenübergreifenden Projekt “Verlorene Orte” inszenieren Kinder und Jugendliche aus Zwenkau zusammen mit der Theaterpädagogin Marlen Riedel einen performativen Spaziergang am Ufer des Zwenkauer Sees. Der soziokulturelle Verein Kulturkosmos Leipzig e. V. realisierte 2019 bereits einen Audiowalk am Cospudener See. Angelehnt an diese Idee, sollen nun Schülerinnen und Schüler aus Zwenkau ein eigenes Projekt realisieren. Das KulturKino Zwenkau besitzt ein großes Netzwerk zu Schulen, Jugendclubs und Seniorenheimen. Zudem stellt das KulturKino die Infrastruktur wie Probenraum und benötigte Technik bereit. Interviewpartner können über den Heimatverein Zwenkau gefunden werden.

Der Audiowalk verknüpft Erlebnisse von Zeitzeuginnen mit historischen Fakten, aktuellen Beobachtungen der Kinder und Jugendlichen sowie Zukunftsvisionen für die Landschaft zwischen Leipzig, Markkleeberg und Zwenkau. Die teilnehmenden Kinder gehen unter professioneller Anleitung auf die Suche nach Geschichten und Erlebnissen. Sie interviewen Menschen, recherchieren rund um das Thema Braunkohle, nehmen Geräusche mit Mikros auf und schneiden anschließend alles zusammen. Das Projekt animiert Kinder und Jugendliche sich mit der Geschichte ihres Ortes zu befassen, stärkt die Medienkompetenz und bereitet wertvolles Wissen für die Öffentlichkeit auf. 

Wie wurde das Projekt umgesetzt?

Am 2. Juli 2020 nahmen 30 interessierte Personen an der Audiowalk-Premiere „Verlorene Orte in Zwenkau“ mit Startpunkt Kap Zwenkau teil. Jede/r Teilnehmer/in erhielt individuelle (und vorher desinfizierte) Funkkopfhörer, worüber die Geschichte für alle gleichzeitig zu hören war. Nach ein paar einführenden Worten folgten alle der Projektleiterin Marlen Riedel, welche die zu laufende Richtung vorgab.

Der inszenierte, einstündige Spaziergang führte vorbei an verschiedenen Stationen, an denen audio-visuelle Medien sowie performative Elemente zum Einsatz kamen. Den Blick am Ufer des Sees entlang, erlebten die Zuhörer eine Begegnung mit individuellen Zeitschichten. In “Verlorene Orte” kommen Menschen unterschiedlichen Alters und mit verschiedenen sozialen/beruflichen Hintergründen zu Wort.

Insgesamt fanden 3 öffentliche Führungen zu verlorenen Orten statt. Der Hörspaziergang kann auch individuell für Gruppen und Schulklassen ab 10 Personen über das KulturKino Zwenkau gebucht werden.

Ausblick und weiterführende Links

Zwenkau hat überraschend viele Gebäude im Bauhaus-Stil vorzuweisen. Ein neuer Audiowalk rund um das Thema „Bauhaus in Zwenkau“ ist ab Mai 2021 hörbar.

Es fehlen noch Bauhaus-Geschichten und lebendige Anekdoten von Zwenkauern. Wer etwas zu erzählen hat, kann sich gern per E-Mail an hoerspaziergang@kulturkino-zwenkau.de wenden oder die Telefonnummer 034203 623150 wählen.