Der booom e. V. hat das Projekt „Zurück zur Natur – ein Figurentheater“ initiiert. Gemeinsam mit ansässigen Bündnispartnern in Zwenkau wurde eine kreative und künstlerische Begegnung für Kinder und Jugendliche geschaffen. Durch die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema Kohleabbau und Renaturierung konnten die Kids einen neuen Blick auf ihre Region werfen.

Worum geht es beim Projekt Figurentheater in Zwenkau?

Zwenkau lieg 15 km südlich von Leipzig zwischen den Flüssen Weiße Elster und Pleiße, am Landschaftsschutzgebiet „Elsteraue“ und an der Straße der Braunkohle. Nach 1990 setzte eine Revitalisierung der städtischen Struktur Zwenkaus ein. Es entstanden neue Wohnsiedlungen, die Einkaufspassage Weinhold-Arkade und mit dem umgesetzten Konzept „Kap Zwenkau“ am Zwenkauer See hat die Stadt ihren Anteil am Leipziger Neuseenland.

Das Figurentheater-Projekt beschäftigt sich speziell mit der Geschichte Zwenkaus (Braunkohleabbau, Seelandschaft, Renaturierung). Der Zwenkauer See galt nach der Einstellung des Kohleabbaus als Naherholungsgebiet und viele verschiedene Fischarten wurden angesiedelt. Der neue Blick „Zurück zur Natur“ bildet die Grundlage für das Figurentheater. Geplant ist der Bau von mehreren Großfiguren aus Holz. Diese dienen als Bühnenbild für das Theaterstück und werden später im öffentlichen Raum aufgestellt.

In der zweiten Woche werden die Kinder und Jugendlichen dazu ein Theaterstück entwickeln, indem sie der Geschichte Zwenkaus auf der Spur sind. Dazu sollen sie Gespräche mit dem Heimatverein und Bewohner/Innen führen sowie eigene Texte schreiben. Die gesamten Elemente präsentieren sich dann öffentlich in einem eigenen Stück für das Figurentheater.

Wie wurde das Projekt umgesetzt?

In den Herbstferien 2020 initiierte booom e. V. die künstlerische und pädagogische Durchführung das Projekt „Zurück zur Natur – ein Figurentheater“. Drei lokalen Akteure Columbus Junior e. V. mit dem Jugendtreff Leuchtturm, Zwenkau ist bunt e. V. und Heimatverein Zwenkau e. V. unterstützten und prägten die gesamte Durchführung. Dabei ging es gemeinsam auf eine ästhetische Forschungsreise, bei der die Geschichte Zwenkaus im Vordergrund stand. Diesen regionalen Wandel haben Kinder und Jugendliche aus Zwenkau untersucht.

Innerhalb von 2 Wochen in der Zeit von 9 bis 16 Uhr haben Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund Ideen entworfen, Skizzen der Großfiguren gefertigt, im Heimatverein zur Geschichte recherchiert und Fragerunden mit dem Vorstand des Heimatvereins geführt. Endlich konnten dann auf Grundlage der Recherche und Ideenentwicklung die Großfiguren gebaut und am Zwenkauer See gemeinsam mit den Kindern auf den Grundstück von Kap Zwenkau installiert. Vielen Dank an die Stadt Zwenkau, welche die Präsentation im öffentlichen Raum möglich gemacht hat und an die Sächsischen Seebad Zwenkau GmbH & Co KG für die Nutzung ihres Geländes als Ausstellungsfläche.

Der neue Blick “Zurück zur Natur” bildete die Grundlage für fünf Großfiguren. Das Ziel war es nicht eine chronologische Erzählung Zwenkaus abzubilden, sondern den See als Metapher für Umsiedlung und Vertreibung zu begreifen. Die Kinder und Jugendlichen kamen ins Fragen und Hinterfragen und wurden angeregt, ihre Standpunkte mittels dem Figurenbau zu artikulieren. Diese Großfiguren stellen die Zwischenergebnisse der Herbstferien 2020 dar. Am 30. Oktober 2020 fand dazu eine Ausstellungseröffnung am Zwenkauer See statt. Die jungen Künstler/Innen haben in einer Eröffnungsrede die Prozesse des Großfigurenbaus selbst präsentiert.

Ausblick und weiterführende Links

Die geplante öffentliche Aufführung des Figurentheaterstückes musste aufgrund der aktuellen Bestimmungen verschoben werden. Im Frühjahr 2021 wird passend zu den Großfiguren ein Figurentheaterstück entstehen, welches die lokale Identität anregt.

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