Zehn innovative Geschäftsideen in der Vorgründungsphase wurden in diesem Jahr erstmals bei den Sächsischen Mitmach-Fonds aus dem Mitteldeutschen Revier prämiert. Die in den vergangenen Wochen schon vorgestellten Ideen zeigen, wie vielfältig und lebendig die Region ist. Alle Preisträger und Preisträgerinnen sollen mit ihrem unternehmerischen Handeln nachhaltig zur Aufwertung der Region Mitteldeutschland beitragen. 

CountryCluster: Agentur für Mehrwertdienste & Services für Mitarbeiter aus dem ländlichen Raum

Das Team vom CountryCluster (Bild oben v.l.n.r.: Sabine Kirschke, Thomas Rehder, Franziska Reith) will Unternehmen aus dem Ballungsraum Leipzig/Halle und Ihre Mitarbeitenden aus dem Umland bei der „Umsetzung der Zukunft der Arbeit“ unterstützen. Im Mittelpunkt ihres Vorhabens steht der Betrieb flächendeckender, unternehmensübergreifender Satellitenbüros im ländlichen Raum. Mitarbeitende könnten so künftig wohnortnah in einem ergonomischen, sicheren Umfeld arbeiten und müssen weniger pendeln. Den Unternehmen eröffnen sich neue Chancen für Mitarbeitergewinnung und -bindung, nicht zuletzt aber profitieren die ländlichen Regionen selbst davon, weil der Wegzug dadurch auch begrenzt werden kann. Das Preisgeld der Sächsischen Mitmach-Fonds fließt in die Erstellung der Webseite und in die Umsetzung einer Online-Befragung. Schon spätestens im nächsten Juli soll das erste Satellitenbüro eröffnen. Weitere Informationen unter: https://countrycluster.de/

Dorfkonsum 2.0 – Plattform für gemeinschaftliche Nahversorgung

In ländlichen Regionen werden die Wege zum Einkaufen oder zur Post immer länger. Ohne Auto bzw. öffentlichen Personennahverkehr sind diese Wege nicht mehr zu bewältigen. Der Dorfkonsum 2.0 will als Sozialunternehmen diesem Trend entgegenwirken und den persönlichen Einkauf und Austausch gerade für ältere wieder ermöglichen. Die Vision ist, eine (nicht nur digitale) Vernetzung von genossenschaftlichen Dorfläden zu ermöglichen und so die Erbringung zentraler Dienstleistungen für die Geschäft vor Ort (z.B. Einkaufsverhandlungen mit Lieferanten, Organisation der Lieferketten, Bereitstellung technischer Infrastruktur). Dadurch wird es möglich, qualitativ hochwertige Produkte auch zu konkurrenzfähigen Preisen anzubieten. Das soziale Miteinander und das Gespräch mit den Nachbarn beim wöchentlichen Einkauf rücken wieder in greifbare Nähe. Bis Ende des Jahres soll eine erste anwendungsfähige Plattform bereitstehen.

again – beat fast fashion – hippe Kleidung zum Mieten

„Mit again wollen wir unseren eigenen kleinen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten und den Wandel hin zu einem nachhaltigen Konsum beschleunigen“, skizziert Johannes Schramm, Geschäftsführer von again, seine Vision. „Das Preisgeld der Sächsischen Mitmach-Fonds fließt hauptsächlich in den weiteren Ausbau unseres Concept Stores in Leipzig und hilft uns dabei unsere Bekanntheit und Akzeptanz bei den Menschen in der Region weiter zu steigern.“

again steht für einen radikalen Wandel in der Modeindustrie. Seit 2000 hat sich die Produktion von Kleidung weltweit mehr als verdoppelt. 75 Prozent der produzierten Kleidungsstücke landen allerdings auf den Mülldeponien. Ein Zehntel der weltweit ausgestoßenen Treibhausgase ist aber auf die Bekleidungsindustrie zurückzuführen. Um Ressourcen zu schonen, hat again ein deutschlandweit einmaliges Konsummodell entwickelt. Zusätzlich zum Kauf können Kundinnen und Kunden Kleidung einfach monatsweise mieten und zurückgeben bzw. austauschen. Die Vermietung von Kleidung ist enorm ressourcensparend, da der Kleidungskonsum um bis zu 83 Prozent abgesenkt werden kann. Im Angebot finden sich dabei ausschließlich Produkte, die fair und umweltfreundlich hergestellt und gehandelt wurden. Aktuell gibt es einen Concept-Store in Leipzig. Im nächsten Jahr soll auch again kids in Leipzig eröffnen. Weitere Informationen unter: www.again-leipzig.de