Die Ökostation Borna ist ein Ort des spielerischen Lernens für Kinder- und Schulgruppen sowie für Erwachsene. Es geht um die Wissensvermittlung der Bereiche Biologie, Botanik, Erdkunde und Artenschutz. Das Umwelt- und Naturbewusstsein für die grünen Schätze wird im neuen Wildgarten sehr anschaulich gefördert.

Worum geht es im Wildgarten der Ökostation Borna?

Der Naturförderungsgesellschaft Ökologische Station Borna-Birkenhain e. V. möchte den ehemaligen Miniatur-Urwald zwischen Haupt- und Nebengebäude reaktiveren. Die Schläuche und Anschlüsse für die alte Tröpfchenbewässerung sowie einzelne Pflanzen wie Wurmfarne oder Hartriegel sind noch da, die Pfade noch zu erkennen.  

Auf der Ökostation Borna soll ein Europäischer Wildfruchtgarten entstehen. Nistmöglichkeiten für Tiere, Blumen und Staudenunterwuchs, Gehölze und Sträucher, sogar kleine Wildobstbäume könnten die lichte Aue wieder erblühen lassen. Es existiert noch ein Tümpelbecken, welches Potenzial für eine Simulation des bedrohten wichtigen Moorlebensraumes bietet.

Neben botanisch-interessanten Aha-Effekten ist eine Förderung des Umweltbewusstseins das Hauptziel der Ökostation Borna. Schulgruppen könnten im Rahmen ihrer Umweltbildung den Garten nutzen, beobachten und sogar seine Früchte schmecken. Das Anbringen von Tafeln und Lehrbildern wäre ebenso möglich wie Workshops und Kochkurse.

Wie wurde das Projekt im Herbst 2020 umgesetzt?

Für den neuen Wildgarten mussten zuerst genug Flächen für Obstgehölze, Futterbeete, Sandarium etc. geschaffen werden. Das europäische Pflanzsortiment ist sehr unterschiedlich. Es sind Pflanzen für schattige, feuchte oder trockene und helle Standorte dabei, sogar Mauerstauden und Wasserpflanzen. Aber aller Anfang ist schwer. Freiwillige Ökologen haben beim Projekt kräftig angepackt und die verwilderten Flächen von Unkraut befreit, bearbeitet und umgegraben.

Umsäumt von Brombeersträuchern, wilden Kirschen und Schlehen, Ahorn und Eichen fanden sich geeignete Flächen bei den alten Vogelvolieren der Ökostation Borna. Dort war bereits ein Apfelbaum, eine Mispel, Trockenmauern und ein Echsenhabitat zu sehen. Zusätzlich sind Obstgehölze wie Roter Holunder, Berberitze, Kirschpflaumen und Zierquitte gepflanzt worden

Am Eingangsbereich rechts entstand das erste Beet mit Futterpflanzen für Fledermäuse. An einer Trockenmauer wurden Mauerstauden eingesetzt. Neben dem Beet wachsen ein wilder Weißdorn und eine wilde Traubenkirsche, welche beide Futterpflanzen für Vögel und Insekten sind. Jedes Beet bekommt noch eine Infotafel mit kurzen Notizen zu den Pflanzen.

Der alte Teich war mit Laub und Erde verschüttet, etliche Wassergräser und der Rand waren noch zu sehen. Mühsam wurde der Teich restauriert, die Folie und das Vlies geborgen. Der Teich ist nun wieder mit Wasser befüllt und ein kleines Stück wurde für Wasser- und feuchtigkeitsliebende Pflanzen arrangiert.

Im hinteren Bereich des Wildgartens entstand eine Blumenwiese, auf der mitunter große Disteln und Kräuter wachsen. Auch ein kleines aber feines Hummelbeet darf nicht fehlen. Weiterhin entstand ein Sandarium für Bienen und eventuelle Reptilien wie Zauneidechsen. Es wurde mit Kies als Drainage ausgefüllt, danach kam der Sand. Zwischen Futterbeeten und Sandarium gedeiht nun ein Speierling, der als Urapfel gilt. Im Hintergrund wurden Feige, Apfelquitte und eine Kornellkirsche gepflanzt.

Ausblick und weiterführende Links

Ein großes Dankeschön an die helfenden Hände der FÖJ’ler vom Jahrgang 2020/2021. Der Wildgarten ist nun ein weiteres Herzstück der Ökostation Borna und für Schulgruppen, Junge Naturwächter (JuNa), Führungen und andere Veranstaltungen zugänglich.