Seehaus e. V. ist ein gemeinnütziger Verein, der im Bereich der Jugendhilfe, Kriminalprävention und Opferhilfe tätig ist. Als Alternative zum geschlossenen und offenen Strafvollzug betreibt der Seehaus e. V. Strafvollzug in freier Form. Das Seehausgelände am Hainer See bei Leipzig ist schwer zu erreichen, deshalb bewarb sich der Verein in der Kategorie Mobilität und gewann einen Preis für ein Elektroauto.

Idee des Projektes

Im Seehaus Leipzig leben und arbeiten jedes Jahr vier junge Menschen in den Wohngemeinschaften mit, die sich im Rahmen eines ehrenamtlichen Freiwilligendienstes (FSJ oder BFD) für die Resozialisierung junger Straftäter einsetzen. Sie verzichten dabei auf ein großes Stück Privatsphäre, die räumliche Trennung von der Arbeit und auf ein Gehalt. Auch unterstützen sie mit ihrer Tätigkeit die gesellschaftliche Integration junger Straftäter auf eine sehr besondere und intensive Art und Weise.

Das Seehausgelände liegt abseits anderer Wohnsiedlungen und es gibt keine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Die FSJler müssen wie die anderen Seehaus-Bewohner alle Wege unabhängig vom ÖPVN bewerkstelligen. Sie sind in der Regel gerade erst 18 Jahre und haben kein eigenes Auto. Somit stellen der Heimatbesuch oder Fahrten nach Leipzig die jungen Menschen oft vor Herausforderungen.

Um die ehrenamtliche Unterstützungsstruktur des Seehauses zu stärken, bietet sich ein gemeinschaftlich genutztes Elektroauto an. Dieses nutzen die Mitarbeiten dann zur Überbrückung meistens kurzer Strecken zu den weiterführenden Angeboten des ÖPVN.. Ein dafür zur Verfügung stehendes E-Auto erhöht die Erreichbarkeit des Seehauses von außen und die Bewegungsfreiheit der FSJler von innen – und somit die Attraktivität ihres wichtigen Ehrenamts. In Bewerbungsgesprächen mit FSJ-/BFD-Bewerbern wurde bekannt, dass die abgeschiedene Lage des Seehauses einer der Hauptgründe ist, die gegen einen Freiwilligendienst dort sprechen.

Wie wurde der Preis für ein Elektroauto verwendet?

Dank des Preisgeldes der Sächsischen Mitmach-Fonds konnte der geschäftsführende Vorstand des Seehaus e. V., Tobias Merckle, das Fahrzeug offiziell vom Autoservice Demmler entgegennehmen. Die Ankunft des E-Stromers wurde von vorfreudigen jungen Mitarbeitern des Seehauses Leipzig erwartet. Ab jetzt dürfen sich insbesondere die zwei Studenten und vier FSJler des Seehauses über mehr Mobilität freuen. Der Preis für ein Elektroauto hilft besonders denen, die sich kein eigenes Auto leisten können. So überbrücken die Freiwilligen die Abgeschiedenheit des Seehauses für Einkäufe, für die Pendelei zur S-Bahn sowie die Beziehungspflege zu Gemeinden und Vereinen außerhalb.

Ausblick und weiterführende Links

Infos zum Seehaus e. V.