Seit 40 Jahren pflegen die Crostwitzer Blasmusikanten sorbisches, deutsches, böhmisches und mährisches Liedgut. Im August 2019 wurde groß gefeiert und mit Hilfe der Sächsischen Mitmach-Fonds Werbung für den Nachwuchs gemacht werden.

Worum geht es im Projekt?

In der Crostwitzer Schule bestand seit den 1970er Jahren eine Außenstelle der Kreismusikschule. Mit jungen Leuten bildete sich dort das Pionier-Blasorchester Crostwitz heraus. Der heute 60-jährige Crostwitzer Joachim Deutschmann, von Beruf Musik-Redakteur beim Sorbischen Rundfunk, spielte damals in diesem ersten Schul-Blasorchester mit, aus welchem später das Jugendblasorchester entstand. Im November 1979 gehörte er mit Peter Kmetsch (aus Räckelwitz), Georg Schmole (aus Nucknitz) und Aloys Scholze (aus Schmeckwitz) zu den Gründern der Crostwitzer Blasmusikanten. Lange Zeit war Joachim Deutschmann Dirigent und musikalischer Leiter der Gruppe. „Das Orchester hat uns geprägt“, sagt er. „Wir Jugendlichen sagten uns damals: wir wollen Tanzmusik spielen, wir wollen uns weiterentwickeln. So kam es dann zur Gründung der Crostwitzer Blasmusikanten.“

Ihre vornehmlich mährische Blasmusik zeichnet sich durch Tempo, durch Akzentuierung und neue erfrischende Klänge aus. Damit kann man damals wie heute das Publikum begeistern. Besonderen Wert legt man auch heute noch auf die Nachwuchsgewinnung und das zahlt sich aus.

 „Das Durchschnittsalter in unserem Verein ist heute 32 Jahre. Jüngstes Mitglied ist Trompeter Ludwig Buder aus Jeßnitz mit 13 Jahren. Ältestes Mitglied ist Sänger Bernhard Ziesch aus Neu-Jeßnitz mit 68 Jahren“, sagt Roman Wjesela (23), seit letztem Jahr Vorsitzender des Vereins Crostwitzer Blasmusikanten.

Wie wurde das Projekt umgesetzt?

Im August 2019 war es soweit – 40 Jahre Crostwitzer Blasmusikanten konnten gebührend gefeiert werden. In der Jednota-Halle Croswitz erklang 2 Tage lang Blasmusik aus dem Repertoire der Gruppe. Dieses umfasst 120 Titel Sorbische und deutsche Volksmusik, Schlager, internationale Popmusik, böhmische und mährische Volksmusik und auch sakrale Musik gehört dazu. „Es ist die slawische Seele, die tief in unserer Musik steckt. Es ist die Verbundenheit zu den tschechischen Nachbarn. Es ist die Verbundenheit zum deutschen Volkslied-Gut. All das führt uns zusammen“, sagt der Vorsitzende. „Einige unserer Lieder sind heute Teil des sorbischen Liedgutes.“