Bei dem Projekt Junge Unterwasserforscher vom Tauchsportclub „Aqua Team“ e.V. aus Weißwasser wird der Tauchsport zum praxisorientierten Lernen und Anwenden von MINT-Themen genutzt. Dabei wird besonders Wert auf das Erkunden der heimischen Flora und Fauna gelegt.

Worum geht es im Projekt?

Die Sportart Tauchen eignet sich hervorragend zum praxisorientierten Lernen und vor allem dem Anwenden von MINT-Themen. So lernt jeder Tauchneuling die physikalischen Verhältnisse im Wasser kennen, erlernt die Funktionsweise des Drucklufttauchgerätes (Technik), die Vorgänge im Körper bei sich ändernden Druckverhältnissen (Medizin) sowie umweltgerechtes Tauchen (Biologie).

Die erlernten Erkenntnisse sind umgehend und ganz praktisch erlebbar.

Zusätzlich zu diesen Grundlagen haben wir in unserem Verein das Projekt „Junge Unterwasserforscher“ entwickelt. Ein Schwerpunkt ist hierbei das Kennenlernen und Bestimmen der heimischen Flora und Fauna. Dabei werden die beobachteten Tiere und Pflanzen bei Tauchgängen dokumentiert, wodurch das genaue Beobachten und konzentrierte Handeln geschult und die Wertschätzung der Natur und deren Schutz gefördert wird. Ein weiterer Schwerpunkt beschäftigt sich mit der Messung von chemischen Parametern (u.a. pH-Wert) der Gewässer.

Bei diesen „Forschungen“ werden die Kinder und Jugendlichen durch eine Biologin an wissenschaftliches Arbeiten herangeführt. Als einzigartige Untersuchungsobjekte dienen die Bergbaufolgeseen im Muskauer Faltenbogen, die sich durch ihre besondere Unterwasser-Geologie, sehr unterschiedliche Wasserchemie sowie ihr junges Alter von anderen Gewässern unterscheiden.

Bei den Tauchgängen sind wir oft ungewollt mit Gewässerverschmutzung konfrontiert. Bei den Kindern wuchs der Wunsch dies zu thematisieren. Dabei sollen die Ursache und die Vermeidung von Littering, aber auch alltägliche Möglichkeiten der Müllvermeidung/-reduktion untersucht werden. Geplant sind Müllsammel- (unter Wasser) und Aufklärungsaktionen (Bevölkerung, in Schulen, auf Messen) sowie Exkursionen.

Herausragend an diesem Projekt ist der Umstand, dass MINT-Kenntnisse nicht nur ganz niederschwellig erlernt, sondern auch erlebbar und anwendbar gemacht werden.

Wie wurde das Projekt umgesetzt?

Bereits im Sommer 2019 konnte mit der Umsetzung des Projektes begonnen werden. Es wurde eine Vielzahl von Gewässern in der Region betaucht und interessante Beobachtungen, wie Süßwassermedusen oder Edelkrebse, gemacht. Bei den Tauchgängen haben wir Pflanzenproben genommen und diese anschließend bestimmt und herbarisiert. So konnten über 50 Herbarbelege erfasst werden.

Es wurden auch von fast allen Gewässern der Region der pH-Wert erfasst. Dabei zeigte sich eine interessante räumliche Verteilung von Gewässern mit saurem oder neutralem pH-Wert.

Auch der Müll wurde bei den Jungen Unterwasserforschern thematisiert. In den Badeseen der Region wurden bei den Tauchgängen und beim Schnorcheln auch immer wieder Müll eingesammelt. Dieser ist in den Gewässern aber zum Glück nicht so häufig. Und Unrat der schon bewachsen oder „bewohnt“ ist, wird auch an Ort und Stelle belassen.

An Land sieht es aber leider ganz anders aus. Hier wurden bei mehreren Aktionen vor allem das Gebiet im und um den Freizeitpark Weißwasser versucht von Unrat zu befreien. Leider ist dies eine endlose Aktion.

Der Müll war dann auch Thema einer Exkursion mit Übernachtung nach Berlin. Dort wurden das Naturkundemuseum und verschiedene Vorträge besucht. Der Vortrag von SharkSchool begeisterte die Jugendlichen nachhaltig, ging es doch darin um das Verhalten von Tauchern bei Begegnungen mit Haien. Am zweiten Tag startete die „Umweltschützer-Tour“ im Sealife. Dort wurde das Thema Mülltrennung praktisch anhand von zu sortierendem Müll besprochen.

Ausblick und weiterführende Links:

Infos zum Verein Aqua Team e.V.