Das Dorf der Jugend in Grimma ist ein Freiraum für Jugendliche. Ein großes Projekt ist die schrittweise Restaurierung der Alten Spitzenfabrik. Dafür steht den Jugendlichen nun eine offene, mobile Werkstatt mit wichtigen Arbeitsutensilien in einem alten Seecontainer zur Verfügung.  

Worum geht es im Projekt?

Das Dorf der Jugend in Grimma mit der Alten Spitzenfabrik hat sich in den letzten Jahren zu einem Treffpunkt und Experimentierort für eine stetig wachsende Gruppe von jungen Menschen entwickelt. Hier möchte der Verein eine offene Werkstatt verwirklichen und dafür einen Raum der Fabrik umbauen. Hier sollen sowohl Werkzeuge und Materialien für Bauprojekte zur Verfügung stehen. Außerdem sollen zeitweise auch Expert/innen vor Ort sein, die die Umsetzung unterstützend begleiten.

Bereits der Weg der Ausgestaltung der Werkstatt soll von und mit den Jugendlichen selbst gestaltet werden. Zukünftig soll die Werkstatt im Dorf der Jugend den Ausgangspunkt bieten, um kreative Ideen auf dem Gelände in die Tat umsetzen zu können. Selbstbestimmt können Talente entdeckt und Erfahrungen gesammelt werden. Jugendliche können gemeinsam Prozesse gestalten, sich untereinander austauschen und Verbindungen mit der Region knüpfen.

Durch das Verständnis für die Fertigungsprozesse entsteht eine höhere Identifikation mit den Produkten und somit auch eine Nachhaltigkeit im Umgang damit. Zudem werden die Jugendlichen selbst zu Expert/innen und üben sich darin, ihr Wissen an andere weiterzugeben. Somit werden mit dem Projekt sowohl technische, als auch soziale Fähigkeiten gestärkt.

Wie wurde die offene Werkstatt im Dorf der Jugend umgesetzt?

Aufgrund von Platzmangel stehen die beiden Seecontainer übereinander im Hof. Im unteren Container befindet sich die eigentliche Werkstatt. Im oberen Container wurde ein Lager für Baustoffe ein, welches nicht für alle zugänglich ist. Die offene Werkstatt ist zwar im Regelfall verschlossen, aber durch eine sinnvolle Schlüsselpolitik für die Jugendlichen, Hausmeister und Sozialarbeiter frei zugänglich.

Die Einrichtung der Werkstatt wurde von den Jugendlichen selbst geplant. Die Werkstatt ist eher als begehbarer Werkzeugschrank angelegt, aus dem sich Jede/r nehmen kann, was benötigt wird. Die Arbeitsflächen sind auf das Nötigste beschränkt, um mehr Platz für eine sinnvoll organisierte Lagerstruktur zu haben. Um die Dynamik von Projekten nicht zu unterbrechen hat die Werkstatt nun ein großes Sortiment an verschiedenen, hochwertigen Standardwerkzeugen wie Akkuschrauber, Hammer und Sägen. Hinzu wurden spezielle Werkzeuge gekauft, welche bei der Restaurierung der Alten Spitzenfabrik sinnvoll zur Geltung kommen werden. Außerdem runden umfassende Arbeitsschutzutensilien das Angebot ab.

Ausblick und weiterführende Links

Die Außengestaltung der Container in Kombination mit einem Graffiti-Gestaltungs-Wettbewerb musste aufgrund der aktuellen Situation leider auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Außerdem stehen noch kleinere Arbeiten aus, wie die Neuordnung des Schraubenlagers sowie eine bessere Beleuchtung, welche mit Solarenergie betrieben werden soll.

Auch erste Ideen für Projekte, die mithilfe der Werkstatt umgesetzt werden sollen, gibt es bereits. Der Skatepark an der Alten Spitzenfabrik soll um einen Boulderfelsen und selbst gestaltete Sitzmöglichkeiten erweitert werden. Wenn die Werkstatt zu einem gegebenen Zeitpunkt auf dem Gelände nicht mehr benötigt wird, kann der Container einfach mit einem LKW an einen anderen Ort gestellt werden um dann andere Projekte zu unterstützen.