Eine Haltestelle als Kunstraum wird zum Gesprächsort

Haltestellen sind bisher reine Funktionsorte und sehen oft trist aus. Die Idee “Kunstraum Haltestelle – Bushaltestelle als Begegnungsraum” verknüpft Infrastruktur mit Kreativität und ist daher ein Mobiliätsprojekt der besonderen Art. Die neu gestaltete Kunstbushaltestelle in Brandis lässt Fahrgäste am Haltepunkt an der Leipziger Straße nun an einem bunten Ort der Begegnung warten und lädt zum Gespräch ein..

Was ist die Idee einer Haltestelle als Kunstraum?

„Muldental in Fahrt“ ist ein zukunftsweisendes Verkehrspilotprojekt im Einzugsgebiet der Städte Bad Lausick, Brandis, Colditz und Grimma. Kundenfreundliche Verknüpfungen von Fahrten, welche flüssige Umsteigebeziehungen zwischen allen Verbindungen ermöglicht (integraler Takt), eine deutlich dichtere Taktung, eine spürbare Erhöhung des Fahrtenangebotes an den Wochentagen, den Wochenenden und den Feier- bzw. Ferientagen sowie eine extrem erhöhte Haltestellendichte führen zu einer erheblichen Verbesserung des ÖPNV-Angebotes.

Dazu bedarf es auch einer aufmerksamkeitsstarken Kommunikation. Um dieses zu erreichen wollte das Projekt auch eine Haltestelle im Stadtgebiet Brandis zum Gesprächsgegenstand machen, um damit das Gesamtprojekt “Muldental in Fahrt” positiv zu platzieren. Bisher sind Haltestellen reine Funktionsorte und wenig einladend. Ziel ist es, aus einer Haltestelle einen Kunstraum zu schaffen, der zum Ort des Gesprächs und des kreativen Austausches wird. Damit wird nicht nur Lebendigkeit und Farbe in den öffentlichen Raum einziehen, auch dass wichtige ÖPNV-Pilotprojekt soll dadurch positive Konotationen erhalten.

Wie wurde das Projekt umgesetzt

Gestaltet wurde der “Kunstraum als Haltestelle” vom mittlerweile in Borna ansässigen Künstler Michael Fischer-Art. In einer gemeinsamen Kunststunde mit ihm hatten auch Schüler des Brandiser Gymnasiums ihre Ideen und Vorstellungen für das Kunstwerk auf Papier gebracht. Bunt à la Fischer-Art, mit Säulen, Licht und Platz soll die Haltestelle ein Ort der Begegnung sein – denn egal, ob man allein oder mit Freunden in die Haltestelle kommt: Durch die bunten Fischer-Art-Figuren ist immer schon jemand da.

Nie wieder allein auf den Bus warten und in Gesellschaft immer ein kreatives Gesprächsthema zur Hand haben.

Am 10. September 2020 wurde die neue Kunstbushaltestelle an der Leipziger Straße (Nähe Fußgängerampel Nordstraße) offiziell eröffnet. Dafür waren Martin Dulig, Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr des Freistaates Sachsen, Landrat Henry Graichen, der Künstler Michael Fischer-Art, Bürgermeister Arno Jesse sowie Vertreter der Regionalbus GmbH, Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH und Stadträte anwesend.